Aktuelle Regiogeld-Initiativen
Nach ihrer Hochzeit in den 1920er und 1930er Jahren, erfuhr die Regiogeld-Bewegung nach dem Zweiten Weltkrieg einen Abschwung, nicht zuletzt auch durch Währungsreformen der gesetzlichen Zahlungsmittel. Ebenso ließen Wirtschaftswunder und der weltweit einsetzende wirtschaftliche Aufschwung die Erinnerung an Freigeld als Komplementärwährung und vor allem als wirtschaftliche Konstante in Zeiten gehemmten Geldflusses in Vergessenheit.
Doch mit Zunahme der Arbeitslosigkeit und mit Hinblick auf stärker werdende Anzeichen wirtschaftlicher Rezession steigerte sich die Zahl der neuen Freigeld-Experimente. Dabei basieren alle wie ihre historischen Vorbilder Wära und Wörgl auf der Idee des Gutscheinprinzips bzw. auf dem Wunsch gerade von hoher Arbeitslosigkeit und Armut betroffene Regionen und deren Hersteller und Produkte dadurch zu stärken. Außerdem steht vor allem auch der Schutz der Umwelt durch die eingangs beschriebenen kurzen Transportwege der Güter im Vordergrund. Nicht zuletzt stehen die aktuellen Regiogeld-Initiativen auch im engen Zusammenhang mit anderen regionalen Bewegungen, sei es auf gastronomischer, wirtschaftlicher oder auch auf kultureller Ebene.
Innerhalb der in Deutschland aktuellen Freigeldexperimente sind ohne Zweifel der Chiemgauer, der Sterntaler, die Havelblüte oder auch der Urstromtaler, das Rheingold oder das Engelgeld als etablierte Regiogeld-Initiativen zu erwähnen. Dabei teilen alle, dass sie entweder mit dem Euro oder aber auch durch eine entsprechende Leistung gedeckt sind. Dabei spielen die zentralen Ausgabestellen (Banken, ausgewählte Unternehmen und Geschäfte, Büros der jeweiligen Regiogeld-Vereine) eine wichtige Rolle, wenn es um ein schnelles und unkompliziertes Eintauschen der Komplementärwährung geht. Außerdem erweisen sich abermals Umlaufgebühren, Marken gegen den Wertverlust und nicht zuletzt auch die Beteiligung lokaler Unternehmen als Garanten für den Erfolg des Regiogeld-Prinzips.
Aber auch in anderen europäischen Staaten, beispielsweise in Italien in der Schweiz oder auch in Österreich, erleben Regiogeld-Initiativen eine neue Blüte. So haben der EcoRoma in Italien oder aber auch der Gogo Kanada, die Tiroler Stunde (Österreich) oder aber auch der WIR aus der Schweiz das Ziel, die Region zu stärken und die Kaufkraft daran zu hindern selbige zu verlassen.
Informationen zum Gogo Kanada unter http://www.hanseisenkolb.de Erweitertes Konzept für Deutschland unter http://www.rheingoldregio.de
Guten Tag, seit 2002 wird der ROLAND in Bremen und umzu betrieben, mit rd. 300 Teilnehmern und knapp 100 Akzeptanzstellen. Die inzwischen verwendeten (kostenlosen) Scheckgutscheine werden unmittelbar bei Kauf einer Ware oder Bezahlung einer Dienstleistung eingesetzt. Mit freundlichen Grüßen Michael