Regiogeld-Konzept
Jenseits der ausgetretenen Pfade eines altbekannten und oft gescheiterten Systems hat sich das Regiogeld oder auch Regionalgeld mittlerweile als nachhaltige und wertschöpfende Alternative zur Evasion der Kaufkraft in ganz Europa etabliert. Dabei stehen regionale Bindung und europaweite Verbreitung in keinerlei Kontrast zueinander. Vielmehr erlaubt Regiogeld als sozial verankertes Geldsystem, dass aufgrund der regionalen Bindung im jeweiligen Verbreitungssystem die Kaufkraft eben dort erhalten und gefördert wird, wo auch die Produkte und Dienstleistungen entstehen. Positive Nebeneffekte sind hierbei, dass beispielsweise durch weniger Transporte die Umwelt entlastet wird oder aber auch, dass ortsansässige Produzenten keine Konkurrenz aus Billiglohnländern fürchten und so ihre Produkte zu einem angemessenen Preis verkaufen können.
Die Stärkung der Region als primären Absatzmarkt steht beim Regionalgeld ebenso im Vordergrund, wie es auch darum geht die Transparenz bezüglich der Herstellungs- und Vertriebskosten bzw. der Preisbildungspolitik zu verbessern. Es geht vor allem aber auch darum, ein Bewusstsein der Menschen für jene Region, in welcher sie leben, zu stärken, ohne dass dabei jedoch die Globalisierung ausgeblendet wird. So erlaubt Regionalgeld als lokales Zahlungs-, Investitions- und Schenkungsmittel auch einen Austausch mit anderen Regionalgeldsystemen. Die Vernetzung dieser Regiogeld-Inseln untereinander, wie ebenso die Koppelung an bestehende, gesetzliche Zahlungsmittel sind hierbei ebenso ein Beweis gegen den Vorwurf der Abschottung vom internationalen Geld- und Warenmarkt, wie auch die Tatsache, dass sich Regiogeld ausschließlich als Komplementärwährung zu bestehenden Zahlungsmitteln versteht und Unternehmen keiner Annahmeverpflichtung unterliegen, die Vielseitigkeit und Offenheit des Regionalgeldes gegenüber gesetzlichen Zahlungsmitteln unterstreicht.
Regionalgeld will demnach ergänzen und Alternativen bieten. Dabei sorgt alleine schon die steigende Attraktivität und Rückbesinnung auf den Mehrwert von (regionalen) Erzeugnissen dafür, dass sich zahlreiche Unternehmen und lokale Produzenten freiwillig dem Wachstum der einzelnen Regionalgeldinitiativen anschließen, nicht zuletzt auch, um die Außendarstellung- und Wahrnehmung ihrer Unternehmen seitens der Verbraucher zu stärken und zu verbessern.