Wära-Tauschgesellschaft

Wie bereits erwähnt, etablierten sich am Beispiel von Wörgl in Österreich, wie aber auch in Deutschland zahlreiche Regiogeld-Initiativen. Alle hatten gemeinsam, dass sie mit Hinblick auf die große Depression und dem stetigen Wertverlust der Primärwährung eine Alternative bzw. einen Ausweg aus der Inflation und Deflation suchten.

Bereits im Jahre 1929 gründeten Hans Timm und Helmut Rödiger im Rahmen eines Freigeldexperimentes die Wära-Tauschgesellschaft, der bald über 1000 Firmen aus dem gesamten Deutschen Reich als Mitglieder angehörten.

Auch hier und ähnlich dem ‚Wunder von Wörgl' wurde eine Umlaufgebühr erhoben, wie auch Marken auf diese Komplementärwährung geklebt werden mussten, um deren graduellen Wertverlust zu bremsen. Aufgrund lokaler Erfolge vor allem im niederbayrischen Schwanenkirchen, wo mithilfe eines Kredits der Wära-Tauschgesellschaft ein ansässiges Kohlekraftwerk wieder in Betrieb genommen werden konnte, erregte das Freigeldexperiment großes Aufsehen. Nicht zuletzt dadurch wurde die Deutschen Reichsbank darauf aufmerksam und beschloss aus Angst vor einer zu großen Konkurrenz das Experiment der Wära-Tauschgesellschaft zu beenden.

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