Regiogeld

Geld zirkuliert. Dieses seit unzähligen Generationen verbreitete Bild suggeriert und impliziert einiges an Bewegung und nicht zuletzt auch an Leben und Vitalität, was Geld als Zahlungsmittel in sich trägt und auf seinem Weg durch die Hände der Angehörigen aller Schichten gleichmäßig verteilt. Dass dies jedoch mehr eine Wunschvorstellung und die Bewegung des Geldes eher jenem eines Bumerangs gleicht, der zwar einiges an Strecke zurücklegt und am Ende jedoch immer wieder in die Hand des Werfenden zurückfliegt, ohne dass andere ihn fassen oder für sich beanspruchen könnten, bleibt dabei auf der buchstäblichen Strecke.

Schließlich geht es beim Geld um ein System, welches gleichsam anderer und für viele Leute kryptischen Beziehungsverflechtungen vor allem darauf basiert, auf Kosten der es ernährenden Gesellschaften und zugunsten nur weniger Profiteure zu wachsen, noch komplexer und enger bezüglich der Stricke und Knoten zu werden und damit letztendlich ganze Staaten zu Fall zu bringen. Dies hat nicht nur die Subprime-Krise und das tatsächliche Zementieren von Geld in fragile Konstrukte bewiesen.

Auch die Probleme der griechischen Volkswirtschaft und die Spekulation um deren Pleite anhand von Risikoaufschlägen bei Credit Default Swaps – also Kreditabsicherungen- und hohen Zinsen auf griechische Staatsanleihen zeigen deutlich, dass der Kreislauf des Geldes auch dem Auge des Wirbelsturms gleichen kann, sobald die Beschleuniger jener Bewegung nur darauf aus sind, möglichst schnell wieder wegzukommen und dabei möglichst viel an Werthaltigem zu vernichten. Schließlich würde das Schaffen nachhaltiger Werte durch Investitionen nur bei der Flucht hindern und die vermeintliche Fluidität der geldwerten Liquidität hemmen. Vielmehr sind in dieser Hinsicht fantastische Konstrukte wie Leerverkäufe und andere für das Aufblähen aller denk- und undenkbaren Blasen so gefährliche Abgase wahrhaftige Befeuerer für jene Heißluftballons, in denen Spekulanten ihre Reise fortsetzen und ungestört auf verbrannte Erde herabschauen können – vielleicht tatsächlich ein wenig wie Heuschrecken, die keine Angst davor haben, dass sie die Viskosität der schwermütigen Kapitalströme erreichen.

Das heutige Wirtschaftssystem ist davon abhängig, dass die Wirtschaft immer mehr Wachstum generiert (Wachstumsspirale) und nutzt dazu einen sich ständig weiter aufblasenden Kreditmarkt. Die Tatsache dass ein Geldsystem mit positivem Zinssatz Wohlstand (mehr Geld) alleine aus der Tatsache dass jemand bereits Geld (Vermögen) besitzt generiert, gab nicht nur Karl Marx bereits zu denken (das Übel des Systems liegt im Zins) sondern ist der wohl die Crux im heutigen Geld- und Zinssystem. Alleine mit dem Besitz von Vermögen wird mehr Vermögen generiert, dem keine reale Arbeitsleistung gegenübersteht. Viele Ökonomen sehen daran einen sich immer weiter aufblähenden Ballon der irgendwann platzen muss.

Es ist also an der Zeit nach Alternativen zum herkömmlichen Geldsystem nachzudenken, Regiogeld bzw. Regionalgeld könnte dabei eine sehr interessante Lösung sein. Wir haben Ihnen auf den folgenden Seiten das Konzept des Regiogeldes im Detail vorgestellt, gerne können Sie sich auch an der Diskussion um das Regionalgeld beteiligen indem Sie einen Kommentar schreiben.

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